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Barmherzigkeit. Das ist ein Wort, welches oft vorkommt, wenn wir über unseren Herrn sprechen.
Barmherzigkeit: Ursprung und Bedeutung
Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort Misereor (Ich bin barmherzig) und cor -cordis (Herz) ab, begrifflich hat es jedoch immer existiert, im Kontext der christlichen Religion. Wir könnten es als eine Art tiefes Einfühlungsvermögen definieren, eine Bewegung des Mitgefühls, inspiriert vom Leiden der anderen. Es ist ein Gefühl, welches das Herz zum Mitleid bewegt, wenn es dem physischen oder geistigen Schmerz von anderen Personen gegenüber gestellt wird, was uns dazu bringt, uns zu öffnen, mit einer überweltlichen und segensreichen Umarmung für diejenigen, die uns Nahe stehen, um ihnen zu helfen und sie zu retten.
Barmherzigkeit ist ein grundlegender Bestandteil des Lebens eines Christen. Es ist kein Zufall, dass viele der religiösen und weltlichen Bruderschaften, sich immer an der Arbeit der Wohltätigkeit beteiligt haben und Bedürftigen helfen, sie haben Namen die sich von Barmherzigkeit herleiten lassen oder dieses beinhalten. Man denke an die Venerable Arciconfranternita della Misericordia in Florenz, im dreizehnten Jahrhundert gegründet, um Pestopfern, den Priestern der Barmherzigkeit, den Schwestern der Barmherzigkeit, den Töchtern der Barmherzigkeit und so weiter zu helfen.
Die katholische Religion hat vor diesem Gefühl großen Respekt, da der wahre Drang des Christen, ein innerer Drang, dass sich in großzügigen Tätigkeiten, guter Arbeit, wohltätiger und menschlicher Haltung gegenüber den weniger glücklichen und allgemein gegenüber allen Brüdern manifestiert.
Die Madonna wird oft als Madonna della Mercede (der Barmherzigkeit) angefleht, dargestellt, wie sie ihren eigenen weiten Umhang öffnet, um die Treuen um sich herum zu empfangen, indem sie ihnen ihre Zuflucht und Schutz anbietet.
Im alten Testament steht geschrieben, dass Gott barmherzig ist. Im Buch Exodus zum Beispiel, spricht er Moses so an: „Der Herr, Gott barmherzig und mitfühlend, langsam zum Zorn und reich an Liebe und Treue“ (34.6).
Ein barmherziger Vater, demnach, der seine Kinder mit Zärtlichkeit liebt, der sie beschützt, ihnen hilft, der bereit ist sich ganz für ihr Wohlergehen und ihre Erlösung zu geben. Eine Liebe die nicht erwidert werden muss, um Liebe zu sein, wie die einer Mutter, ohne Grenzen, fast gedankenlos. Eine besondere Liebe gerichtet an uns alle, in dem Namen, unter dem Gott menschlich geworden ist und sich selbst geopfert hat, indem er einen grausamen und ungerechten Tot akzeptierte und das größte des Bösen erduldete, um uns Hoffnung zu geben.
Die Stunde der Barmherzigkeit
Die Misericordia nimmt eine weitere spezifische Bedeutung an, falls sie mit einem bestimmten Kontext in Verbindung gebracht wird, zu einem bestimmten Moment im Leben von Jesus: wir sprechen von der Stunde der Barmherzigkeit.
„Jedes Mal wenn ihr die Uhr drei Uhr schlagen hört, erinnert euch daran, euch in meiner Barmherzigkeit einzutauchen, um sie anzubeten und zu verherrlichen; indem ihr seine Allmacht für die gesamte Welt anfleht, besonders für die armen Sünder, da es zu dieser Stunde war, an der er sich für jede Seele geöffnet hat (1572)“
Diese Worte sind im Tagebuch der Schwester Maria Faustina Kowalska geschrieben worden, einer jungen polnischen Nonne, eine Verbreiterin der Hingabe für den barmherzigen Jesus und wird als der Apostel der göttlichen Barmherzigkeit betrachtet. Die Stunde der Barmherzigkeit entspricht drei Uhr am Nachmittag, die exakte Zeit an der Jesus am Kreuz am Karfreitag gestorben ist. Der Höhepunkt seiner Qual, der Moment seines Todes.
Schwester Maria Faustina hat viel dazu beigetragen, um den Kult der göttlichen Barmherzigkeit zu verbreiten. Ihr intensives mysteriöses Leben, die zahlreichen Besuche, die sie vom Christus bekam, führten zur Kodifizierung dieser besonderen Form von Hingabe und zur Darstellung des Barmherzigen Jesus, der in einem weißen Gewand abgebildet ist, mit einer Hand in einem Segen erhoben, die andere auf seiner Brust gelegt, von wo zwei große Strahlen ausgehen, ein roter und der andere weiß.
Karfreitag. Um drei Uhr, sah ich Jesus gekreuzigt der mich ansieht und sagt, „Ich bin durstig.“ Plötzlich, sah ich, dass die selben zwei Strahlen auf dem Bild von seiner Seite aus herauskamen. Zur selben Zeit spürte ich in meiner Seele ein großes Verlangen, Seelen zu retten und mich selbst für arme Sünder zu zerstören. Zusammen mit Jesus in Qual, bot ich mich dem Ewigen Vater für die Erlösung der Welt an. Mit Jesus, für Jesus und in Jesus, Ich bin in Einheit mit dir, Ewiger Vater“ (Tagebuch von Santa Faustina, #648).
Eine Einladung zum Beten, demnach, aber ebenfalls eine Einladung für Barmherzigkeit, um sich für den Schwächsten und Unglücklichsten unserer Brüder aufzuopfern. Die Vorstellung von Jesus rief im Heiligen den unkontrollierten Wunsch ihn nachzuahmen, um sich selbst zu opfern wie er für die Erlösung der Sünder, und von all den Seelen auf der Welt. Weil im Moment des größten Leids, war er der größten Liebe fähig, eine Liebe die uns näher an Gott brachte und uns Teil seines Geheimnisses macht.
Es war Jesus, der den Heiligen fragte ein Bild zu malen, dass den Weg zeigen würde, damit es von jedem verstanden und verehrt werden konnte. Jesus sagte ihr ebenfalls, dass er den ersten Sonntag nach Ostern zum Fest der Barmherzigkeit machen wollte.
Papst Johannes Paul II, der Sr. Maria Faustina seliggesprochen hat, bestätigte das Fest der Barmherzigkeit an diesem Tag.
Der Chaplet der Barmherzigkeit
In einer weiteren Offenbarung, lehrte Jesus Schwester Maria Faustina ein besonderes Gebet: der Rosenkranz der göttlichen Barmherzigkeit. Jesus begleitete dieses Geschenk mit den Worten: „Meine Barmherzigkeit wird sich im Leben einhüllen, und zur Stunde des Todes, die Seelen, die diesen Rosenkranz aufsagen.“
In der Tat stellt dieser Rosenkrank die Gunst der Umwandlung und der Vergebung aller Sünden, besonders wenn es zum Zeitpunkt des Todes aufgesagt wird.
Vor allem manifestiert der Rosenkranz seine ganze Wirksamkeit in Verbindung mit der Stunde der Barmherzigkeit. Wenn man es um drei Uhr nachmittags aufsagt, die Zeit an der Jesus Tod geehrt wird, meditiert man über seine Qual, und über sein großes Opfer. Aus dieser Meditation und diesem Gebet, welches es begleitet, sollte sich der Geist irgendwie angesteckt von der Barmherzigkeit Gottes fühlen, welche dank des Glaubens und der Hingabe von denen die beten, sich auf der ganzen Welt verbreiten, sogar zu den Unwürdigsten, in einem Ausströmen von Liebe und Erbarmen.
„Jedes Mal wenn ihr die Uhr drei schlagen hört, erinnert euch daran, euch in meiner Barmherzigkeit einzutauchen, um sie anzubeten und zu verherrlichen; indem ihr seine Allmacht für die gesamte Welt anfleht, besonders für die armen Sünder, da es zu dieser Stunde war, an der er sich für jede Seele geöffnet hat (1572).“ „Zu dieser Stunde, wirst du alles erhalten, für dich und für andere. Zu dieser Stunde wurde der ganzen Welt Gunst gewährt – die Barmherzigkeit war siegreich für die Gerechtigkeit“ (Tagebuch von Santa Faustina, 1572).
[…] Zu dieser Zeit, versuche die Via Crucis zu machen, falls deine Verpflichtungen es ermöglichen, und falls du die Via Crucis nicht machen kannst, betrete die Kapelle zumindest einmal und ehre mein Herz, welches im SS. Sacramento, voller Barmherzigkeit ist. Und falls du nicht zur Kapelle gehen kannst, versammle dich im Gebet wenigstens für eine kurze Zeit, wo du bist […] Zu dieser Stunde, wirst du alles für dich und für andere bekommen (Tagebuch von Santa Faustina, 1572). Zu dieser Stunde, werde ich der Seele nichts verweigern, die für meine Leidenschaft betet“ (Tagebuch von Santa Faustina, 1320).
Deshalb ist die Praktik der Stunde der Barmherzigkeit ein Training für die Seele, sowie ein Weg, um die Erlösung für alle zu schützen und zu gewährleisten. Es ist genug, einen kurzen Moment des Gebets an Gott zu widmen, um drei Uhr am Nachmittag, um sich mit ihm in einem privaten und besonderen Gespräch zu treffen, um sich als Teil seines Plans der Liebe zu fühlen, und um sich daran zu erinnern wie wertvoll und einzigartig man ist.